Grillfleisch
Grillen (englisch "grill", französisch "griller", lateinisch "craticulum" für "Flechtwerk, kleiner Rost") bezeichnet das Braten in Wäremestrahlung. Der Verzehr von Grillfleisch ist eine archetypische Ernährungsform des Menschen. Die Nutzung von Feuer zur Nahrungserhitzung wurde schon vor rund einer Million Jahren durch den Homo erectus praktiziert. Umstrittene Feuerstellenbefunde reichen sogar bis in die Zeit vor zwei bis zweieinhalb Millionen Jahren zurück. Die Ursprünglichkeit und die enge Verwobenheit des Grillens mit der Menschheitsgeschichte erklärt die Beliebtheit dieser Garmethode. Hier finden Grillfans Tipps, Tricks und Kniffe rund um Grillfleisch: Fleischqualität, Zubereitungstipps, Rezepte und vieles mehr.
Inhalt Grillfleisch-Wiki:
» Allgemeines über Grillen und Grillfleisch
» Fleisch und Grillfleisch-Kunde
» Fleischsorten und Fleischarten, die sich als Grillfleisch eigenen
» Welche Rindfleisch-Teile eigenen sich als Grillfleisch?
» Welche Schweinefleisch-Teile eigenen sich als Grillfleisch?
» Welche Geflügel-Teile eigenen sich als Grillfleisch?
» Welche Lammfleisch-Teile eigenen sich als Grillfleisch?
» Welches Wildbret bzw. Wildfleisch eigenet sich als Grillfleisch?
» Exotisches Grillfleisch
» Besondere Spezialitäten
» Grillfleisch Marinade
» Welcher Grill ist der Richtige?
» Grillen von Grillfleisch in anderen Ländern
» Grillfleisch: Biofleisch oder konventionelles Fleisch?
» Biofleisch und Ökoverbände
» Ökoverbände, deren Richtlinien noch über denen der EG-Verordnung hinausgehen:
Demeter,
Bioland,
Naturland,
Biokreis,
Biopark,
Gäa,
Ecoland und Ecovin
» Alternativen zum Öko-Siegel
» Informationen zu konventionellem Fleisch aus Deutschland
» Verpacktes Fleisch oder Frischfleisch?
» Woher kommt das Fleisch?
» Fleisch aus anderen Ländern
» Argentinisches Rindfleisch
» Lammfleisch aus Neuseeland
» Tipps für Sicherheit und Gesundheit rund um Grillfleisch und Grillen
» Rechtliches zum Theme Grillen und Grillfleisch
Verzehr von Grillfleisch
Die Erhitzung von Fleischstücken über offenem Feuer schon zu Urzeiten hat beim Menschen dazu geführt, dass der Verdauungstrakt mehr Ähnlichkeiten mit fleischfressenden als mit pflanzenfressenden Primatenarten aufweist. Obwohl sich der Mensch omnivor ernährt, also ein Allesfresser ist, ging besonders der Fleischverzehr mit Veränderungen an Gebiss und Gehirn einher. Das Grillen von Fleisch (=Zubereitung von Grillfleisch), also die Zubereitung vorn Grillfleisch, wäre heute aus den Ernährungsgewohnheiten verschwunden, wenn nicht die Verwertung dieser Nahrung durch Garen als wesentlich effizienter erkannt worden wäre. Der Grillprozess erleichtert den enzymatischen Aufschluss der Nahrung und sorgt so für eine bessere Verdauung. Auch die Notwendigkeit der Haltbarmachung der Nahrung durch Räuchern war im Laufe der Menschheitsentwicklung ein wesentlicher Aspekt für den Fleischverzehr. In der wesentlich besseren Bekömmlichkeit von erhitztem Fleisch durch Abtötung von krankmachenden Parasiten, Bakterien und Viren ist die Tatsache begründet, dass das Grillen bzw. der Verzehr von Grillfleisch bis heute so beliebt ist: Laut einer Umfrage gab es im Jahr 2014 in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 6,77 Millionen Personen, die mehrmals monatlich grillten.
Grillfleisch im Wandel der Zeit: Im Laufe der Zeit hat sich das Grillen bzw. der Verzehr von Grillfleisch nicht nur zu einer von vielen Ernährungsformen entwickelt, sondern beinhaltet auch eine soziale Komponente. Menschen kommen auf Grillpartys zusammen und im engsten Familienkreis fördert das Grillen den Zusammenhalt. Da Essen und Trinken bekanntlich Leib und Seele zusammenhält, ist auch der praktische Aspekt ein wesentlicher Punkt für die Beliebtheit. Mit relativ wenig Aufwand kann einer größeren Anzahl von Personen zum leiblichen Wohl verholfen werden. Fleisch (Grillfleisch) ist nicht gleich Fleisch (Grillfleisch). In der Rubrik Grillfleisch-Kunde erfahren Sie alles über die Grillfleisch-Sorten der verschiedenen Tiere sowie Grillfleisch-Sorten vom Filet bis zum Kotelett. Dabei werden natürlich die üblichen Grillfleisch-Sorten von Rind, Schwein, Geflügel und Lamm behandelt. Für Abwechslung beim Grillen und für neue Inspirationen kommen aber auch exotische Grillfleisch-Sorten wie Kängurufleisch oder Straußenfleisch zur Sprache.
Fleisch und Grillfleisch-Kunde
Als wichtiger Lieferant für Vitamine, Eisen, Mineralstoffe und Eiweiß nimmt Fleisch noch immer einen bedeutenden Platz als menschliches Nahrungsmittel ein. Obwohl der Trend ins Vegetarische in den letzten Jahren leicht zugenommen hat, kommen in Deutschland immer noch bei knapp 90 Prozent der Bevölkerung Fleisch oder Fleischprodukte auf den Tisch. Der weltweite Fleischmarkt erzielt Milliardenumsätze. Laut Fleischatlas 2014 des Bundes für Umwelt und Naturschutz wurden 2011 knapp 65 Milliarden Tiere für den Verzehr geschlachtet. Dabei nehmen allein Hühner mit einem Anteil von mehr als 58 Milliarden Stück den mit Abstand größten Posten ein.
Anzahl der 2011 weltweit geschlachteten Tiere:
- 296.000.000 Rinder
- 24.000.000 Büffel
- 1.383.000.000 Schweine
- 430.000.000 Ziegen
- 517.000.000 Schafe
- 654.000.000 Truthähne
- 58.110.000.000 Hühner
- 2.817.000.000 Enten
- 649.000.000 Gänse und Perlhühner
Mit etwa 58 Millionen geschlachteten Schweinen pro Jahr steht Deutschland auf Platz eins in Europa. Bei der Rindfleischproduktion liegt nur Frankreich noch vor den Deutschen. Der Bedarf an Fleisch ist also riesig. Laut der deutschen Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse wird bei Fleisch zwischen Stückware und Gemenge unterschieden. Bei Stückware handelt es sich um bestimmte Teilstücke des Tierkörpers, die durch entsprechende Verfahren haltbar gemacht und geschmacklich veredelt worden. Hierzu zählen insbesondere:
- rohe oder gekochte Pökelfleischerzeugnisse: Schinken, Kassler, Rauchfleisch, Speck
- Bratenerzeugnisse: Hierzu zählt insbesondere das Grillfleisch wie Roastbeef und Koteletts, aber auch andere Fleischstücke, die nicht zum Grillen bzw. als Grillfleisch geeignet sind wie Rouladen, Gulasch oder Tafelspitz.
Bei Gemenge handelt es sich um alle verarbeiteten Fleischprodukte. Verarbeitung heißt in diesem Sinne auf der einen Seite gestückelt oder gewolft wie beispielsweise Gulasch oder Hackfleisch, auf der anderen Seite aber auch gewürzt, wozu alle Wurstwaren und Gemenge aus zerkleinertem Fleisch gehören, denen geschmacksgebenden Zutaten zugesetzt wurden. Bei Rind- und Schweinefleisch gehören zu Gemenge auch Innereien wie Herz, Leber und Nieren.
Widmen wir uns nun aber den verschiedenen Fleischsorten. Unter dem Begriff Fleischsorte wird Fleisch üblicherweise nach der Tierart eingeteilt. Synonym wird auch manchmal der Begriff Fleischart verwendet, obwohl damit eigentlich die einzelnen Fleischteile wie Nacken oder Schnitzel bezeichnet werden.
Grillfleisch-Sorten und Fleischarten
Die ursprünglichste Grillfleisch-Sorte ist auch heute noch das Fleisch von Tieren, das vor dem Verzehr erlegt wurde. Fleisch von Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen, wird allgemein als Wildbret bezeichnet. Es zeichnet sich durch einen höheren Vitamingehalt aus und ist in der Regel nicht so Fett. Auch diesem Thema haben wir uns gewidmen. Zu guter Letzt stellen wir noch einige besondere Spezialitäten vor, die den Grillgenuss zusätzlich erhöhen. Dazu gehört beispielsweise das Salzwiesenlamm an der nordfriesischen Küste oder der Normandie rund um den Mont Saint-Michel sowie das Fleisch der Galloway-Rinder. Dabei handelt es sich um eine sehr robuste Rasse, die das ganze Jahr im Freien lebt und hochwertiges Qualitätsfleisch liefert. Lebensweise und Anatomie der Tiere bedingen auch Veränderungen in Konsistenz und Geschmack des Fleisches.
Zur Grillfleisch-Kunde gehört deshalb auch die Grillfleisch-Sorten. Aus welchem Teil des Rindes schneidet der Metzger eigentlich ein Rumpsteak? Und was ist der Unterschied zwischen Lammfleisch und Hammelfleisch? Diese und andere Fragen behandelt die Rubrik Grillfleisch-Arten. Hier erfahren Sie auch, welches Fleisch sich besonders gut als Grillfleisch eignet und welche Fleischarten besser mit anderen Garformen wie Schmoren oder Braten zubereitet werden sollten.
Fleischarten:
Der Begriff Fleischart bezeichnet üblicherweise ein Teilstück im Körper eines Tieres. Dabei kann grundsätzlich eine Unterteilung in Fleischstücke mit und ohne Knochen sowie Innereien vorgenommen werden. Für die Zerlegung insbesondere von Schweinen und Rindern gelten in Deutschland allgemein die Vorschriften der Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auch das traditionelle Fleischerhandwerk selbst arbeitet nach vorgeschriebenen Richtlinien, die sich im Detail leicht von den anderen Institutionen unterscheiden können. Die Vielzahl der Begriffe, die durch regionale Zusatzbegriffe noch erhöht wird, macht es manchmal schwierig, den Überblick darüber zu behalten, welches Teilstück von welchem Tier stammt. Während einige Wortbedeutungen nur bei Fleischsorten bestimmter Tiere verwendet werden, gibt es bei Fleischarten auch Wortbedeutungen, die Allgemeingültigkeit besitzen:
- Bauchlappen: bezeichnet das dünne Muskelgewebe der Bauchhöhlendecke
- Braten: größere Fleischteile, die sich zum Braten und Schmoren eignen
- Filet: meist das zarteste Fleischteil eines Tieres im Lendenbereich beidseitig der Wirbelsäule
- Keule: bezeichnet bei Tieren für die Fleischproduktion den Bereich des Hinterbeins
- Kotelett: bezeichnet bei Wirbeltieren geschnittene Fleischscheiben mit Knochen aus dem Rippenstück beiderseits der Wirbelsäule
- Lachs: ist das größere und hellere Teilstück neben dem Filet und eines der schmackhaftesten Grillfleischteile überhaupt
- Schnitzel: Fleischscheibe aus Rippenstück oder Keule ohne Knochen
- Steak: bezeichnet ganz allgemein zum Grillen oder Kurzbraten geeignete Fleischscheiben
Rind- und Kalbfleisch
Bei im Einzelhandel angebotenem Rindfleisch muss der Konsument auf den Etiketten laut Rindfleischetikettierungsgesetz über Geburt, Mast, Schlachtung und Zerlegung des Tieres, von dem das Fleisch stammt, informiert werden.
Der Fleischverzehr je Kopf der Bevölkerung bei Rind- und Kalbfleisch lag in den letzten Jahren in Deutschland immer um neun Kilogramm. Das entspricht etwa fünfzehn Prozent des gesamten Fleischverzehrs. Der Fleischverbrauch inklusive Futter, industrieller Verwertung und Verluste einschließlich Knochen lag 2013 bei 12,9 Kilogramm pro Kopf.
Rindfleischarten:
Rindfleischart | Herkunft | Charakteristik des Fleisches |
---|---|---|
Jungrindfleisch | weibliche und männliche, nicht ausgewachsene Tiere | leicht fasrig und zart |
Jungbullenfleisch | männliche, nicht kastrierte Rinder im Alter von 14 bis 22 Monaten | relativ fettarm mit mittlerer bis kräftiger Faserstruktur |
Ochsenfleisch | kastrierte, männliche Rinder | feinfasrig, saftig und aromatisch |
Färsenfleisch | weibliche Rinder, die noch nie gekalbt haben | feinfasrig, zart und saftig |
Kuhfleisch | von weiblichen Rindern nach dem Kalben | gut marmoriertes und saftiges Fleisch |
Kalbfleisch | von Kälbern und Mastkälbern im Alter von 5 bis 6 Monaten | fettarm und feinfasrig |
Für viele Fleischliebhaber liegt Rindfleisch geschmacklich an erster Stelle. Das beste Grillfleisch sind Steaks. Mit diesem Begriff werden besonders zum Grillen geeignete Fleischscheiben bezeichnet, die aus den Teilstücken Filet, Roastbeef und hohe Rippe geschnitten werden.
Fleischteile vom Rind, die sich besonders als Grillfleisch eignen
In der Grafik wurden die Teilstücke des Rindes, die sich besonders zum Grillen eignen, dunkel eingefärbt ((Autor: Rainer Zenz)- Rinderhals, Kamm oder Nacken
- Querrippe
- Rinderbrust
- Fehlrippe
- Hochrippe, Vorderrippe oder hohes Roastbeef
- Rostbraten oder flaches Roastbeef (5 und 6 Roastbeef)
- Filet
- Spannrippe
- Dünnung
- Schulter, Bug oder Schaufel
- Oberschale, Unterschale und Nuss
- Flanke
- Hüfte mit Hüftsteak und Schwanzstück oder Tafelspitz
- Hesse oder Wade
Begriff | Lage im Schaubild | Begriffserklärung |
---|---|---|
Rumpsteak | 5 und 6 | Rindersteak mit weißem Fettrand und einem üblichen Gewicht von 200 bis 300 Gramm |
Filetsteak, klassisch | 7 (Mittelstück) | Rindersteak mit einem Gewicht von 160 bis 200 Gramm |
Chateaubriand | 7 (Mittelstück) | Rinderfiletsteak, das doppelt dick geschnitten wird und 350 bis 450 Gramm wiegt |
Tournedo | 7 (Mittelstück oder Kopf) | kleine Filetstücke vom Rind mit einem Gewicht von 80 bis 100 Gramm |
Mignon | 7 (Kopf) | kleine Medaillons aus der Rinderfiletspitze mit einem Gewicht von 60 bis 80 Gramm |
T-BONE-STEAK | 5 und 6 | wird mit Knochen aus dem ganzen Roastbeef ausgelöst, ist 3 bis 4 cm dick und wiegt zwischen 400 und 1.000 Gramm |
Entrecôte (im englischen Sprachraum: Rib-Eye-Steak) | 5 und 6 (vorderer Teil) | 4 bis 6 cm dicke Rindersteaks mit einem Gewicht von 350 bis 550 Gramm |
Schweinefleisch
Seit 2010 liegt der Verzehr von Schweinefleisch pro Kopf der Bevölkerung relativ konstant bei 39 Kilogramm. Das entspricht etwa 65 Prozent des gesamten Fleischverzehrs. Der Fleischverbrauch inklusive Futter, industrieller Verwertung und Verluste einschließlich Knochen lag 2013 bei 52,8 Kilogramm pro Kopf.
Schweinefleischarten:
Schweinefleischart | Herkunft | Charakteristik des Fleisches |
---|---|---|
Spanferkel | Ferkel im Alter von sechs Wochen, die noch gesäugt werden | besonders zart, hell und von mildem Geschmack |
Ferkel | Jungtiere bis 25 Kilogramm | milder Geschmack und relativ fettarm |
Läufer | Jungtiere zwischen 25 und 50 Kilogramm | saftiges und aromatisch Fleisch |
Borgfleisch | vom bereits im Alter von vier bis sechs Wochen oder früher kastrierten Eber | kräftiges und saftiges Fleisch |
Altschneider | vom Eber, der acht Wochen vor der Schlachtung kastriert wurde | kräftiger Schweinefleischgeschmack |
Schweinemastfleisch | von allen bisher nicht genannten Schweinen | würzig und pikant |
Die besten Teile zum Grillen (also Frleischstücke, die sich als Grillfleisch eignen) befinden sich beim Schwein im Schweinerücken zwischen Nacken und Hinterkeule. Hieraus werden unter anderem Koteletts, Schweinelachse und Steaks geschnitten. Sehr beliebt sind Schweinenackensteaks, die sich durch ihr gut mit Fett durchzogenes saftiges Fleisch auszeichnen. Ein Teil des Schweinerückens liefert ein besonders zartes, feinfaseriges Fleisch. Es ist der Teil, aus dem Karbonaden und Lendenkoteletts geschnitten werden. Das beliebteste Grillgut der Deutschen ist aber immer noch die Bratwurst. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 2,7 Kilogramm entspricht ihr Anteil etwa 4,5 Prozent am gesamten Fleischverzehr. Klassiker wie die Nürnberger oder Thüringer Rostbratwurst haben eine jahrhundertealte Tradition.
Fleischteile vom Schwein
In der Grafik wurden die Teilstücke des Schweins, die sich besonders zum Grillen eignen, dunkel eingefärbt (Autor: Rainer Zenz)- Schweinekopf
- Schweinebacke
- Rückenspeck
- Schweinekamm
- Brustspitze
- Stielkotelett
- Lendenkotelett
- Schweinefilet
- Bauchspeck
- Schweinebauch
- Schweinebug
- Schinken (Oberschale, Unterschale, Hüfte und Nuss)
- Eisbein
- Spitzbein
Geflügel
Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 11,6 Kilogramm im Jahr 2013 liegt Geflügelfleisch noch vor Rindfleisch. Das entspricht knapp zwanzig Prozent des gesamten Fleischverzehrs in Deutschland. Zum Geflügelfleisch zählt das Fleisch aller Vögel, die als Nutztiere oder Haustiere gezüchtet werden. Dabei nehmen Hühner den mit Abstand größten Posten ein.
Geflügelfleischarten:
Geflügelfleischart | Herkunft | Charakteristik des Fleisches |
---|---|---|
Hähnchenfleisch | ||
Stubenküken | Tiere von weniger als 650 Gramm Schlachtgewicht | sehr zart und leicht gelblich |
Hähnchen | Hühner beiderlei Geschlechts mit einem Gewicht von 0,8 bis 1,2 Kilogramm | zartes, weißes Fleisch mit mildem Geschmack |
Poularde | sieben bis zwölf Wochen alte Jungtiere zwischen 1,2 und 3,5 Kilogramm | zartes und relativ saftiges Fleisch mit viel Aroma |
Kapaun | vom kastrierten Hahn mit einem Gewicht von 1,2 bis 1,5 Kilogramm | geringe Nachfrage in Deutschland, im Ausland begehrt aufgrund des kräftigen Fleischgeschmacks |
Suppenhuhn | 12 bis 15 Monate alte Legehennen | aromatisches aber zähes Fleisch |
Putenfleisch | ||
Baby-Puten | Jungtiere zwischen 2 und 3 Kilogramm | sehr mildes und trockenes Fleisch |
Jungpute | zehn Wochen alte Puten zwischen 3 und 4 Kilogramm | aromatisch, aber noch sehr trockenes Fleisch |
Puten, Truthahn | 15 bis 20 Wochen alte Tiere beiderlei Geschlechts zwischen 12 und 20 Kilogramm | aromatisches, saftiges Fleisch |
Gänsefleich | ||
Frühmastgans | 10 bis 12 Wochen alte Tiere zwischen 2 und 3,4 Kilogramm | Gänsefleisch ist sehr saftig und aromatisch aber auch sehr fettig |
Junggans | 9 Monate alte Tiere zwischen 4 und 6 Kilogramm | |
Hafermastgans | mehr als ein Jahr alte Tiere mit mehr als 6 Kilogramm | |
Weidegans | im Freien gehaltene Tiere | |
Entenfleisch | ||
Blutente | durch Ersticken getötete Enten, in Deutschland verboten, Einfuhr ist erlaubt | rötliches Fleisch, das sehr zart ist |
Hausente | bis zu 3,5 Kilogramm schwere Tiere | sehr fettes, aromatisches Fleisch |
Flugente | vier Monate alte Tiere | magerer als Hausenten und deshalb milder im Geschmack |
Neben diesen als Nutztiere gezüchteten Geflügelsorten gibt es noch eine Reihe weiterer Vogelarten, die als Wildgeflügel die Speisekarte bereichern:
- Fasan: helles Fleisch von zartem Wildgeschmack; den typischen Geschmack erreicht das Fleisch, wenn es vor der Zubereitung drei Tage mit Federn abgehangen hat
- Rebhuhn: dunkles Fleisch von kräftigem Wildgeschmack; bei älteren Tieren neigt das Fleisch dazu, zäh zu werden und sollte deshalb geschmort oder als Suppenfleisch verwendet werden
- Perlhuhn: mageres und deshalb sehr trockenes Fleisch, das im Geschmack dem Fasan ähnelt
- Wachteln: besondere Delikatesse mit sehr aromatischem Fleisch; das geringe Gewicht und der vergleichsweise kleine Wasseranteil erfordert bei der Zubereitung besondere Vorsicht
Als Grillfleisch wird in erster Linie das Fleisch von Hühnern und Puten verwendet. Als Fleischteile eignen sich besonders die Keulen als Grillfleisch. Sie enthalten zahlreiche kleinere Muskeln, die durch dünne Fettschichten voneinander getrennt sind und das Fleisch saftiger als das Brustfleisch macht. Entbeinte Oberkeulen werden im Handel als Hähnchen- oder Putensteaks angeboten. Eine ganz besondere Delikatesse sind Pfaffenschnittchen. Dabei handelt es sich um zwei kleine filetartige Fleischstücke, die relativ unauffällig im hinteren Bereich des Rückens oberhalb der Keulen liegen. Das Fleisch dieser Teilstücke ist meist dunkler als das Fleisch aus Brust und Keule und zeichnet sich durch ein intensives Aroma und eine besonders zarte, saftige Konsistenz aus. Geflügelfleisch von der Brust ist besonders mager und trocken. Als Grillfleisch werden diese Teilstücke deshalb häufig mariniert verwendet.
Fleischteile vom Geflügel
Da sich die meisten Geflügelarten bezüglich der Anatomie kaum unterscheiden, kann die Grafik zu den Fleischteilen des Geflügels nahezu auf alle Arten angewandt werden. In der Grafik wurden die Teilstücke des Geflügels, die sich besonders zum Grillen eignen, dunkel eingefärbt. Im Grunde sind nur Rücken und Bürzel nicht besonders gut grillbar. Die Brustteile sind in der Regel sehr trocken und sollten vor dem Grillen mariniert werden.
1: Brust
1a: Außenfilet
1b: Innenfilet
2: Keule
2a: Oberkeule
2b: Unterkeule
3: Flügel
4: Rücken
5: Pfaffenschnittchen
6: Bürzel
Autor: Rainer Zenz
Lammfleisch
Der Fleischverzehr von Lammfleisch je Kopf der Bevölkerung belief sich im Jahr 2013 auf 0,6 Kilogramm. Diese Zahl beinhaltet allerdings auch den Verzehr von Ziegenfleisch. Da diese Fleischsorte aber kaum im Handel angeboten wird, liegt der Verzehr pro Kopf unter 100 Gramm. Am gesamten Fleischverzehr liegt Lammfleisch mit einem Anteil von einem Prozent nach Schweine-, Geflügel- und Rindfleisch auf dem vierten Platz. Streng genommen müsste diese Kategorie Schaffleisch heißen. Da der Einzelhandel in Deutschland fast ausschließlich Lammfleisch anbietet, haben wir uns für diese Bezeichnung entschieden.
Lammfleischarten:
Lammfleischart | Herkunft | Charakteristik des Fleisches |
---|---|---|
Milchlamm | zwischen acht Wochen und sechs Monate alte Jungtiere | sehr helles Fleisch mit aromatischem Geschmack |
Mastlamm | bis zu einem Jahr alte Jungtiere | leicht mit Fett durchwachsenes, dunkelrosa Fleisch |
Jungschaf | im zweiten Lebensjahr geschlachtete Tiere | saftiges und aromatisch Fleisch roter Farbe |
Hammelfleisch | kastrierte männliche oder weibliche Tiere ohne Nachwuchs im Alter von bis zu zwei Jahren | kräftiges und dunkelrotes Fleisch, das deulich marmoriert ist |
Schaffleisch | männliche oder weibliche kastrierte Tiere älter als zwei Jahre | dunkelrotes, stark durchwachsenes und grobfasriges Fleisch |
Schafbock | männliche, nicht kastrierte Tiere nicht älter als ein Jahr | sehr strenger Geschmack |
Beliebtes Grillgut vom Lamm sind unter anderem Lammkoteletts und Lammlachse. Das Fleisch der Schulter wird auch gern als Grillfleisch von Fleischspießchen verwendet. Ein vorzügliches Bratenstück vom Lamm ist auch die Keule. In Scheiben geschnitten ist dieses Fleisch bestens geeignet zum Grillen von Steaks und Fleischspießen.
Wildbret
Wildbret zeichnet sich durch seinen kräftigen und aromatischen Geschmack aus. Als Grillfleisch wird es zwar nur selten verwendet, bietet dann aber eine delikate Abwechslung zu herkömmlichen Grillfleisch-Sorten wie Nackensteaks und Bratwurst.
Wildbret-Fleischsorten:
Fleischart | Jagdzeit | Charakteristik des Fleisches |
---|---|---|
Rehwild | Mitte Mai bis Januar | Fleisch mit feiner Faserstruktur von dunkelroter Färbung, sehr aromatisch und wohlschmeckend |
Hirschfleisch | Juni bis Ende Januar | braunrote Färbung, bei Jungtieren feinfaserig, das Fleisch älterer Tiere kann einen sehr strengen Geschmack haben |
Wildschweinfleisch | Mitte Juni bis Ende Januar (Frischlinge ganzjährig) | bei Frischlingen und Überläufern zart und schmackhaft, bei ältereren Tieren oft zäh, trocken und grobfaserig |
Hasenfleisch | Oktober bis Ende Januar | intensiv rote Färbung bei Jungtieren, dunkelrot bei älteren Tieren, ausgeprägter arteigener Geschmack |
Wildkaninchenfleisch | Mitte Juni bis Ende März | zartrosa Färbung mit süßlichem Aroma |
Zum Wildbret gehört normalerweise auch das Fleisch von Fasanen, Rebhühnern und Wildenten. Da wir diese aber bereits in der Kategorie Geflügel behandelt haben, verzichten wir hier auf eine weitere Erwähnung. Dass Wildbret so selten als Grillfleisch verwendet wird, liegt in der Tatsache begründet, dass dieses Fleisch bevorzugt mit der Zubereitungsform Schmoren gegart wird. Wildragout und Wildbraten sind besondere Delikatessen. Nichtsdestotrotz eignen sich Filet und Schnitzelfleisch vom Wild wunderbar als Grillfleisch.
Exotisches Grillfleisch
Als exotisches Grillfleisch stufen wir das Fleisch von Tieren ein, die nicht bei uns heimisch sind. Da weltweit das Fleisch sehr vieler Tiere verspeist wird, könnte diese Liste sehr lang sein. Wir beschränken uns jedoch auf die Fleischsorten, die in Deutschland vielleicht nur schwer, aber doch erhältlich sind. Dazu zählen insbesondere Kängurufleisch und Straußenfleisch. Auf dem deutschen Markt ist das Fleisch von Kängurus bei Spezialhändlern und in einigen großen Supermärkten erhältlich. Seit der Zunahme von Straußenfarmen in Deutschland bereichert auch das Fleisch dieses normalerweise in Afrika südlich der Sahara beheimateten Laufvogels den Speiseplan. Aufgrund von Lebensmittelskandalen, vornehmlich BSE und Schweinepest, boten diese Fleischsorten zeitweise eine willkommene Alternative zu Rind- und Schweinefleisch.
Exotische Fleischsorten:
Fleischart | Besonderheit | Geschmack |
---|---|---|
Kängurufleisch | dunkelrotes Fleisch mit nur zwei Prozent Fettanteil; Garform sollte maximal medium sein, da das Fleisch ansonsten sehr trocken und hart wird | ähnlich wie Wild |
Straußenfleisch | dunkelrotes Fleisch, das sehr fett- und cholesterinarm ist | ähnlich wie Geflügel, da es sehr fettarm ist, wird es in der Regel mariniert |
Da beide Tiere sehr mageres Fleisch liefern, sollte es zum Grillen mariniert werden. Die Kilopreise für Straußenfilet liegen in Deutschland bei etwa 25 Euro. Eine Bratwurst aus Straußenfleisch kostet im Schnitt acht Euro je Kilogramm.
Besondere Spezialitäten
Zum Abschluss der Kategorie Fleischsorten stellen wir Ihnen noch einige besondere Delikatessen vor. Das kann das Fleisch von Tieren aus einer bestimmten Region oder einer bestimmten Rasse sein. Auf jeden Fall hebt sich das Fleisch dieser Tiere von seinen Artgenossen dadurch ab, dass es einen ganz besonderen Geschmack aufweist.
Fleisch vom Kobe-Rind aus Japan
Das Wagyu-Rind ist eine Rinderrasse in Japan und gilt als das teuerste Hausrind der Welt. Diese schwarze Rinderrasse wird seit Jahrhunderten in dem kleinen Tal zwischen dem Rokko-Gebirge und der Bucht von Osaka nahe der japanische Großstadt Kobe gezüchtet. Daher rührt auch der Name Kobe-Rind. Das Fleisch zeichnet sich durch eine intensive Maserung aus. Das kommt daher, dass das Muskelfleisch nicht von einer dicken Fettschicht umschlossen ist, sondern von feinen Fettadern durchzogen wird. Das Fleisch des Kobe-Rinds gilt als das beste Rindfleisch der Welt. Die Haltung ist sehr aufwendig. Auf dem Speiseplan des Kobe-Rinds stehen Getreide, Rüben und Kartoffeln. Als Appetitanreger erhalten die Tiere sogar täglich eine Flasche Bier. Die Zartheit des Fleisches rührt auch daher, dass bestimmte Körperpartien jeden Tag zwei Stunden mit einem Spezialhandschuh massiert werden. Dadurch wird die intramuskuläre Fettmaserung des Fleisches verstärkt und der Fettanteil gleichzeitig reduziert. Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Ein Kilogramm Filet kostet etwa 550 Euro.
Salzwiesenlamm
Salzwiesenlämmer sind vor allem in Nordfriesland und in der Normandie rund um den Mont-Saint-Michel beheimatet. Sie weiden auf den ausgedehnten Salzwiesen der Nordseeküste beziehungsweise der Alabasterküste des Ärmelkanals. Die in diesen Regionen vorhandenen würzigen Salzwiesengräser sowie besondere Kräuter verleihen dem Lammfleisch einen unvergleichlichen Geschmack. In Nordfriesland besteht die Nahrung zum großen Teil aus Milchkraut, Strandnelke, Andel und Schlickgras. Das Fleisch ist mager, zart-würzig und besonders bekömmlich. Die marzipanartige Fettschicht wird beim Grill besonders kross und ist bei Gourmets sehr beliebt.
Salbeilamm aus Kroatien
Die Kroaten behaupten von sich, das beste Lammfleisch der Welt herzustellen. Die kroatischen Salbeilämmer weiden auf ausgedehnten Salbeiwiesen, was dem Fleisch den ganz eigenen Geschmack dieses Gewürzkrauts verleiht. Ob die Kroaten mit ihrer Meinung Recht haben, kann leider nur vor Ort überprüft werden, da die geringen Produktionsmengen nur für den heimischen Markt bestimmt sind.
Fleisch vom Galloway-Rind
Diese robuste Rinderrasse wird ganzjährig auf Freiland gehalten und liefert auch auf Grenzertragsböden in Landschaftsschutzgebieten aus karger Futtergrundlage eine vorzügliche Fleischqualität. Rindfleischliebhaber greifen nicht nur wegen des exzellenten Geschmacks auf diese Fleischsorte zurück, sondern auch aus Gründen einer bewussten Ernährung. Aufgrund der artgerechten Tierhaltung wird das Fleisch des Galloway-Rindes auch als Gesundheitsfleisch bezeichnet. Insbesondere wird auf eine Behandlung mit Hormonen und Antibiotika verzichtet. In Bioqualität ist das Fleisch auch frei von Schwermetallen und Pestiziden. Durch das Weiden auf ausgedehnten Kräuterwiesen liefert die Rasse ein Fleisch mit einem kräftigen und typischen Fleischgeschmack. Das feinfaserige, feste und dunkle Fleisch ist sehr zart und saftig, gut marmoriert und besticht durch ein außergewöhnlich schmackhaftes Aroma. Außerdem weist es einen niedrigen Gesamtfettgehalt auf und ist reicher an essenziellen Fettsäuren als herkömmliches Rindfleisch.
Zubereitung
Gardauer und Garstufen
Die am häufigsten gestellte Frage zum Thema Zubereitung von Grillfleisch lautet: Wie lange brauchen die verschiedenen Fleischsorten, ehe sie gar sind? Die Beantwortung dieser Frage ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, sodass es keine allgemeingültige Antwort geben kann. Zu den Faktoren, die die Gardauer beeinflussen, gehören unter anderem:
- Größe des Grillguts: Dicke oder dünne Fleischscheiben, Spieße, kompakte Fleischstücke?
- Glutmenge: Davon hängt die Intensität der Hitze ab
- Abstand des Grillguts von der Glut: Hängt der Rost höher oder tiefer?
- Windverhältnisse: Starker Wind vermindert die Intensität der Hitze.
- Luftfeuchtigkeit: Bei hoher Luftfeuchtigkeit entwickelt die Glut ebenfalls geringere Hitze.
- Grilltechnik: indirektes oder direktes Grillen?
Es gibt einen entscheidenden Indikator, der darüber Auskunft gibt, welchen Garzustand das Grillgut erreicht hat. Das ist die Höhe der Kerntemperatur im Grillgut. Dabei handelt es sich um die Temperatur, die in der Mitte des Fleisches herrscht und nur bei kompakteren Fleischstücken gemessen werden kann. Praktisch geschieht das mit einem Fleischthermometer. Bevor wir uns die Temperaturwerte der einzelnen Garstufen anschauen, sollten wir einen Blick darauf werfen, welche Garstufen es überhaupt gibt. Tipps, Tricks und erste Hilfe finden Sie hier: "Wie die Food Brothers grillen".
Grillfleisch würzen
Beim Würzen des Grillfleisches können einige Fehler gemacht werden. Grundsätzlich sollten Würzmittel sparsam verwendet werden, um dem Fleisch den Eigengeschmack zu bewahren. Die am häufigsten gestellte Frage lautet: Vor oder nach dem Grillen salzen? Dazu existieren zahlreiche unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen so, die anderen so. Und weil das so ist, können Sie davon ausgehen, dass es im Grunde schnuppe ist. Salzen vor dem Grillen trocknet das Fleisch aus? Ja, aber nur wenn Sie es Wochen vor dem Grilltermin tun. Beim Salzen kurz vor dem Grillen trocknet kein Fleisch aus. Außerdem erhält das Fleisch beim Salzen nach dem Garen immer nur punktuell einen Salzgeschmack. Wir tendieren also dazu, das Fleisch schon vorher zu salzen, kurz vorher, um genau zu sein. Bei Marinaden versteht es sich von selbst, das Fleisch einige Stunden vor dem Grillen darin einzulegen, damit das Grillgut gut mit der Würzmischung durchzogen wird. Im Handel erhältliche Grillgewürzmischungen enthalten oft Geschmacksverstärker wie Glutamat und andere Konservierungsstoffe. Besser ist die Verwendung frischer Kräuter, die in gutem Olivenöl mit einem Schuss Balsamico angesetzt werden. Knoblauch setzt Bitterstoffe frei, wenn er direkt großer Hitze ausgesetzt ist. Deshalb sollte er der Marinade besser gepresst als geschnitten beigegeben werden. Würzen Sie dünne Fleischstücke nur auf einer Seite und grillen Sie die ungewürzte Seite zuerst.
Welches Gewürz für welches Grillfleisch?
Rind, Wild, Lamm: Knoblauch, Koriander, Lorbeer, Majoran, Minze (für Lamm), Nelken (für Wild), Petersilie, Oregano, Piment, Rosmarin, Schwarzer Pfeffer, Salbei, Senf, Thymian, Wacholder, Zimt, Zwiebeln
Kalb, Schwein, Geflügel: Dill, Kerbel, Kresse, Lavendel, Majoran, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Weißer Pfeffer, Zwiebeln
Die Auswahl dieser Gewürze erhebt natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Je nach Geschmacksvorlieben kann jeder das Fleisch auch mit seinem Lieblingsgewürz verfeinern.
Welcher Grill ist der Richtige?
Um diese Frage zu beantworten, sollte sich jeder überlegen, wie oft der Grill zum Einsatz kommt, welches Budget zur Verfügung steht und wie viel Fleisch im Durchschnitt gegrillt werden soll. Für ein Pärchen, das nicht mehr als zweimal im Monat grillt, ist sicher ein kleiner Rundgrill ausreichend. Eine vielköpfige Familie mit Gartengrundstück wird sich eher für einen kompakten Grill entscheiden, dessen Rost viel Grillfleisch aufnehmen kann. Bei den Budgetkosten ist zu bedenken, dass auch noch das wichtigste Grillzubehör wie Grillzange, Schutzhandschuhe oder Fleischthermometer in die Planung mit einfließen müssen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Grillarten:
- Holzkohlegrills
- Gasgrills
- Elektrogrills
Unter diesen drei Arten bietet der Handel zahlreiche Varianten, die preislich bei 2,50 Euro für einen einfachen Einweggrill anfangen und bei 10.000 Euro für einen Highend-Gasgrill aufhören.
Grills, um Grillfleisch "perfekt" zuzubereiten
Grillart | Brennstoff | Vorteil | Nachteil |
---|---|---|---|
Einweggrill | Holzkohle | günstiger Preis, leicht zu transportieren, für spontane Ausflüge geeignet | schadet der Umwelt, keine dauerhafte Lösung für hohen Fleischgenuss |
Rundgrill | Holzkohle | günstig und den Zweck erfüllend | anfällig für Rost, schlichtes Design, nur für geringe Mengen geeignet |
Säulengrill | Holzkohle | ansprechendes Design zum günstigen Preis | durch Kamineffekt hohe Temperatur der Glut |
Schwenkgrill | Holz, Holzkohle | auch für größere Fleischmengen geeignet | sperrig, braucht viel Platz |
Kugelgrill | Holzkohle, Briketts | Deckel bewahrt die Raucharomen, kompakt, auch für unterwegs geeignet | hohes Gewicht, hohe Anschaffungskosten bei den Premiumvarianten |
Smoker | Holzkohle, Briketts, Räucherchips | auch als Holzkohlegrill verwendbar, gute Grillergebnisse | längere Garzeit, schwierige Temperaturregelung |
Gasgrill | Propangas, Butangas | sofort einsetzbar, geringe Rauchentwicklung, problemlose Reinigung, einfache Temperaturregelung | Explosionsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung |
Elektrogrill | Strom | sofort einsetzbar, kaum Rauchentwicklung, leicht zu reinigen | wenig Grillatmosphäre |
Brennmaterial
Bei Holzkohlegrills empfiehlt sich ausschließlich die Verwendung von Holzkohle oder Holzkohlebriketts als Brennmaterial. Vom Preis her ist Grillkohle in der Regel preiswerter, glüht aber schneller durch. Wenn Sie große Mengen zu grillen haben, sind deshalb Grillbriketts besser geeignet. Sie geben eine konstante Temperatur ab und ermöglichen ein Grill bis zu einigen Stunden.
Kiefernzapfen oder harzreiches Holz sind als Brennmaterial übrigens tabu. Bei der Verbrennung entstehen gesundheitsschädliche Stoffe.
Grillzubehör
Nachdem die Wahl auf den bevorzugten Grilltyp gefallen ist, stellt sich noch die Frage, welches Grillzubehör wirklich unbedingt nötig ist. Das kann natürlich jeder nur individuell für sich herausfinden. Erfahrungsgemäß sollten ein paar nützliche Dinge in einem gut sortierten Grillhaushalt jedoch nicht fehlen. Dazu gehören zum Beispiel eine Grillzange zum Wenden des Grillfleischs, Schutzhandschuhe, um Verbrennungen zu vermeiden, ein Grillthermometer für die Bestimmung des Garzustands und Grillschalen aus Aluminium. Diese gibt es im Zehnerpack für wenig Geld und sind sehr praktisch, damit kein Fett in die Glut tropft.
Grillfleisch und Grillen in anderen Ländern
Es klingt vielleicht schwer vorstellbar, aber auch in anderen Ländern gehört Grillen zu den beliebtesten Garmethoden. Allerdings heißt es auch beim Thema Grillen: andere Länder, andere Sitten. Wir stellen an dieser Stelle einige Besonderheiten ausgewählter Länder vor.
USA: Barbecue
Als Mutterland des Grillens verwenden Griller in den USA traditionell den Smoker. Das Barbecue gehört zwar offiziell nicht zu den Grillmethoden, wird aber trotzdem unter diesen eingestuft. Das Besondere beim Barbecue ist, dass das Grillgut bei niedrigen Temperaturen zwischen 90 und 130 Grad Celsius gegart wird. Klassische Smoker bestehen aus einem Behälter für das Brennmaterial und einer Garkammer für das Grillgut. Als Brennmaterial werden häufig lokal vorkommende Holzarten wie Hickoryholz oder Eichenholz. Aber auch Holzkohle oder Pellets sind als Brennmaterial beim Barbecue denkbar.
Argentinien: Asado
Asado heißt wörtlich übersetzt ?gebraten?, bezeichnet aber auch ein Grillfest in Argentinien. Dabei besteht die Hauptmahlzeit natürlich aus gebratenem Fleisch, das über dem Grill zubereitet wird. Argentinien ist aufgrund der großen Anzahl von Rindern prädestiniert dafür, Grillfeste auszurichten, bei dem vor allem Rindfleisch gegrillt wird. Ein Asado hat dort große Tradition und wird fast rituell betrieben.
Der Asado-Grill besteht aus einem leicht schräg stehenden Rost, bei dem die Beheizung indirekt über einen nebenstehenden Kohlehaufen erfolgt. Auch hier herrschen also relativ niedrige Temperaturen und die Garzeit ist dementsprechend höher.
Russland: Schaschlik
Natürlich grillen die Russen auch ganz normal Steaks und Nackenscheiben wie wir Deutschen auch. Aber eine Spezialität hat sich in diesem Kulturkreis besonders etabliert: das Schaschlik. Dabei handelt es sich um einen gegrillten oder gebratenen Fleischspieß, der in der Regel mariniert ist. Je nach Region wird Hammel- bzw. Lammfleisch, Rind- oder Schweinefleisch verwendet. Typischerweise wird der Spieß um weitere Zutaten wie Zwiebelringen, Paprika und Tomate oder auch andere Fleischarten wie Speck, Niere oder Leber ergänzt.
Das Fleisch wird zunächst in kleinere Würfel geschnitten und für längere Zeit in einer Marinade eingelegt. Auf dem Spieß selbst wechseln sich dann Fleischstücke und die anderen Zutaten ab und nach kurzem Braten über offenem Feuer oder heißer Glut direkt vom Spieß verzehrt. Die Beilagen sind oft schlicht und reichen von Brot über Gemüse-Rohkost bis hin zu gekochten Kartoffeln.
Griechenland: Souflaki
Schaschlik hat sich bis nach Ost- und Südeuropa ausgebreitet, erfährt aber in jedem Land Änderungen hinsichtlich der Zutaten oder der Würzmittel. In Griechenland hat sich die Bezeichnung Souflaki etabliert, die jeder vermutlich aus seinem bevorzugten griechischen Restaurant kennt. Im Unterschied zum Schaschlik wird das Fleisch beim Souflaki meist in Oregano, Salz, Pfeffer und Zitronensaft eingelegt. Da Rindfleisch in Griechenland sehr teuer ist, wird vorzugsweise Schweine-, Lamm- oder Hähnchenfleisch verwendet.
Türkei: Döner Kebab
Auch der Döner Kebab ist in Deutschland allseits bekannt und eines der berühmtesten Gerichte der türkischen Küche. Auf einem senkrecht stehenden Drehspieß werden marinierte Fleischscheiben gesteckt und meist mit einem Elektrogrill gegrillt. Das Fleisch wird dann von außen nach innen verzehrt, indem die gut gebräunten äußeren Schichten dünn abgeschnitten werden. Während in der Türkei traditionell Lammfleisch verwendet wird, bieten Läden in Deutschland auch Döner Kebab aus Kalb- oder Geflügelfleisch an.
Biofleisch oder konventionelles Grillfleisch?
Die zunehmende Technisierung und Automatisierung unserer Gesellschaft hat dazu geführt, dass viele Nahrungsmittel sehr an Natürlichkeit eingebüßt haben. Beim Grillfleisch ist das nicht anders. Der Zwang nach Produktivität und Kostenreduzierung hat sich auch grundlegend auf Aufzuchtmethoden und Fütterung der Nutztiere ausgewirkt. Glücklicherweise rückt aufgrund zahlreicher Lebensmittelskandale die bewusste Ernährung wieder mehr und mehr in den Fokus der Konsumenten und Produzenten. Es ist eigentlich eine traurige Tatsache, dass wir heute zwischen biologischen und konventionellen Lebensmitteln unterscheiden müssen. Was ist Biofleisch? Dieser Bereich widmet sich den Fragen des kontrolliert-biologischen Landbaus. Wann darf sich ein Lebensmittel bio nennen? Wir erklären die verschiedenen Richtlinien der Ökoverbände genauso wie die der EU. Da bestehen nämlich teilweise gravierende Unterschiede. Dass Bio-Lebensmittel weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und höhere Nährstoffgehalte aufweisen, liegt auf der Hand. Über den Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Ob Biofleisch wirklich besser schmeckt, sollte jeder selbst ausprobieren. Der besseren gesundheitlichen Verträglichkeit steht allerdings ein höherer Preis für Biofleisch gegenüber. Im Bereich konventionelles Fleisch gehen wir auf die Qualitätsstandards für deutsches Fleisch ein und erläutern die Qualitätsgesichtspunkte der gesamten Prozesskette von der Fleischgewinnung, Behandlung und Schlachtung bis hin zur Verarbeitung des Rohproduktes und Hygieneaspekte beim Verkauf im Einzelhandel. Die Globalisierung hat dafür gesorgt, dass wir heute problemlos ein argentinisches Steak auf den Tisch bekommen. Aber gibt es eigentlich eine Instanz, die dafür sorgt, dass Fleisch aus dem Ausland auch den deutschen Sicherheitsrichtlinien entspricht? Und was ist eigentlich das Besondere an neuseeländischem Lammfleisch? Diese Fragen beantworten wir auf dieser Unterseite.
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Grillfleisch sicher genießen:
Da Grillen nicht ganz ungefährlich ist, haben wir eine umfangreiche Liste von Tipps zur Sicherheit und Gesundheit zusammengestellt. Das Grillen soll schließlich ein reines Vergnügen sein und nicht im Fiasko enden. Auf den nächsten Seiten erläutern wir die häufigsten Fehler beim Grillen und sagen Ihnen, was Sie beim Umgang mit dem Grillgerät selbst alles beachten sollten. Das hängt natürlich in erster Linie von der Art des Grills ab. Ein Elektrogrill erfordert andere Sicherheitsvorkehrungen als ein Holzkohlegrill. Auf welchen Plätzen dürfen Sie problemlos grillen oder wo ist es strikt verboten? Zum Abschluss erhalten Sie noch einige Tipps zum Reinigen des Grills, damit auch das nächste Grillfest nicht erst mit mühseligem Putzen des Grills begonnen werden muss. Immer wieder wird in den Medien darüber berichtet, dass beim Grillen krebserregende Stoffe entstehen, die der Gesundheit abträglich sind. Hier erfahren Sie, was an diesen Meldungen dran ist und wie Sie trotzdem gesund grillen können. Sie sind Asthmatiker und glauben, aufgrund Ihrer Krankheit niemals einen Grill bedienen zu können? Lassen Sie sich überraschen, denn es gibt durchaus Möglichkeiten der Vorsorge. In diesem Bereich haben wir auch eine Kalorien- und Nährwerttabelle untergebracht. Da eine Grillmahlzeit schnell den Energiebedarf für einen ganzen Tag decken kann, behalten Sie so den Überblick und greifen mittags vielleicht auf etwas Leichtes wie Gemüse, Salat oder Obst zurück. Alternativ kann die Grillmahlzeit aber auch von einem knackigen Salat mit Tomaten, Gurken und Paprika und einem leichten Öl-Essig-Dressing, anstatt den traditionellen Kartoffel- oder Nudelsalaten mit Mayonnaise begleitet werden. Die Gefahren, die beim Grillen lauern, sind in der Regel überschaubar. Bei völliger Unkenntnis über die Grillprozesse kann es aber durchaus zu Grillbränden und schlimmstenfalls zu schweren Verbrennungen bei demjenigen, der grillt, kommen. Führen Sie sich lieber diesen Abschnitt unserer Webseite zu Gemüte. Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Danach werden Sie den Grill nicht unüberlegt und gedankenlos in der Nähe von brennbaren Materialien aufstellen, keine gefährlichen, brennbaren Flüssigkeiten zum Anzünden der Holzkohle verwenden und auch sonst jeden Feuermann arbeitslos machen. Sollte es doch einmal zu einer Stichflamme und Verbrennungen der Haut kommen, erfahren Sie hier, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Rund 4000 Grillunfälle im Jahr allein in Deutschland sprechen eine deutliche Sprache. Schwere Verbrennungen können lebensbedrohlich sein. Wer falsche Maßnahmen in Erster Hilfe trifft, kann unter Umständen die Situation bei Brandverletzungen noch verschlimmern.